Platzangst: Diagnose, Ursachen und Therapie

Angst ist ein natürliches und normales Gefühl, das dich vor gefährlichen Situationen bewahrt. Meistens kannst du den Auslöser deiner Angst lokalisieren und dich dementsprechend verhalten. Leidest du hingegen unter objektiv unbegründeter Angst und schränkt diese dein Leben stark ein, spricht man von einer „Angststörung“. Ein Bereich dieser medizinisch festgeschriebenen Angststörung ist die Platzangst.

Was ist Platzangst?

Platzangst wird häufig falsch verstanden, wenn die Definition sich auf die Angst vor engen Räumen beschränkt. Platzangst (Agoraphobie) umfasst sowohl die Angst vor engen Situationen, als auch die vor großen Menschenmengen oder freien Plätzen. Meidest Du gern solche Situationen und ziehst Dich immer mehr in Dein eigenes Refugium zurück? Die Symptome der Platzangst können so weit gehen, dass Du die eigene Wohnung gar nicht mehr verlässt oder wenn, dann nur noch in Begleitung von vertrauten Personen. Platzangst zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und jeder 20. Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an dieser Störung. Aktuell leiden neben Dir noch 1,5 Millionen andere Menschen in Deutschland unter Agoraphobie. Die Angst vor engen Situationen, in denen Du hilflos bist, wird von Dir wie eine reale Bedrohung empfunden. Obwohl kein Grund für die Angst besteht, leidest Du in manchen Situationen Höllenqualen und versuchst möglichst schnell aus dieser Situation zu fliehen.

Ursachen für Platzangst

Die Ursachen, warum Platzangst entsteht, können vielseitig sein. Immer sind die Ursachen sehr persönlicher Art. Angesichts unterschiedlicher Situationen, die objektiv als ungefährlich und sicher eingestuft werden, empfindest Du als unangemessen starke Ängste, die für Außenstehende nicht nachvollziehbar sind. Du entwickelst Platzangst, wenn Du vor allem sehr gestresst und überfordert bist, ohne dass Du es selbst womöglich bemerkst. Du hast oft traumatische Situationen wie Unfälle oder den Tod einer geliebten Person erlebt? Nicht immer muss ein traumatisches Ereignis vorliegen. Andauernde belastende Situationen am Arbeitsplatz (Mobbing) oder die bisherigen Beziehungen können die Ursache für die lähmende Angst sein. Die Situation beengt Dich im wahrsten Sinne des Wortes und ist der Anlass für die psychische Störung. Belastende Situationen oder Traumata müssen nicht in der jüngsten Vergangenheit aufgetreten sein. Vor allem traumatische Erlebnisse, bei denen Du beispielsweise einer gewissen Enge ausgesetzt warst, können jahrelang zurückliegen, treten zeitverzögert und plötzlich als Platzangst auf. Es kann womöglich ein dummer Kinderstreich gewesen sein, in dem Du in einen engen Raum gesperrt wurdest oder ein permanenter Druck, dem Du ausgesetzt warst. Das Unterbewusstsein speichert dieses Angstgefühl, irgendwann erinnert eine Situation in der Gegenwart an dieses Erlebnis und die Platzangst tritt hervor. Hast Du Angst vor dem Kontrollverlust? Spezielle Situationen, in denen du Dich bedroht fühlst und in denen Du die körperlichen Begleiterscheinungen erlebt hast, versuchst Du zu vermeiden. So entsteht ein wahrer Teufelskreis, der medizinisch als „Angst vor der Angst“ bezeichnet wird. Jeder Körper zeigt andere Symptome. Kennst Du diese: schwindelig, der Puls rast, Schweiß bricht aus, etc.?

Neben den psychosomatischen Symptomen können genetische Faktoren die Ursache der Platzangst sein. Bei Zwillingen ergaben Studien, dass Erbanlagen existieren, die die Ausprägung einer Angststörung wahrscheinlicher werden lassen. Bei Dir, wenn Du beim Aufwachsen Situationen erfahren hast, die alleine nicht zu meistern waren (Hilfe beim Lernen war erforderlich) oder die in einem überbehüteten Elternhaus (ängstliche Eltern), können das kindliche Erfahrungen ursächlich für die Platzangst sein. Unbewusste Konflikte wie Unabhängigkeits- und Abhängigkeitskonflikte in der Kindheit können die später auftretende Angststörung begünstigen. Krankheiten, wie Asthma in der Kindheit sind ebenfalls als Ursache möglich.

Symptome der Platzangst

Zu den Symptomen der Platzangst zählen Panikattacken. Beschleunigter Herzschlag, Pulsrasen, Brustschmerzen, Erstickungsgefühl, Zittern, Bewegungsunfähigkeit, plötzlicher Schweißausbruch, Unfähigkeit zu sprechen, Entfremdungsgefühle etc. können auf eine Angststörung hinweisen. Treten diese Symptome der Panikattacken mehrmals innerhalb eines Monats auf, ohne dass eine reale Bedrohung vorliegt, spricht man von einer Panikstörung. Die Angst vor dem Auftreten der Panikattacken tritt in bestimmten Situationen wie im Kino, der Bahn, dem Bus, im Auto oder unter einer Brücke auf. Hattest Du auch diese Symptome schon einmal in der in der eigenen Wohnung? Plötzliche Platzangst? Jeder Mensch hat eigene Symptome, die einen persönlichen Ursprung haben.

Therapie bei Platzangst

Es gibt verschiedene Therapieansätze, die sich nach dem individuellen Menschen richten. Eine Allgemeintherapie gibt es nicht. Im Rahmen einer „psychodynamischen Therapie“ lernst Du, Konflikte zu erkennen, die Deine Ängste begründen. So kann erlernt werden, die eigenen Ängste zu verstehen. Oft haben sich belastende Situationen im Gehirn eingeprägt. Durch so genannte „Trigger“ werden im Gehirn Prozesse in Gang gebracht, die die Platzangst auslösen. Du kannst auch irgendwann einmal von Flashbacks heimgesucht werden. In diesem Fall erlebst Du eine traumatische Situation immer wieder. Durch das Bewusstmachen der Auslöser und der Reaktion ist es möglich, sukzessive die Erinnerung anders zu gestalten. Der psychische Konflikt, der die Erinnerung prägt und der die akute Angst auslöst, wird mit Hilfe des Therapeuten bearbeitet. So ist es möglich, Angstsituationen durch positive Erinnerungen zu ersetzen. Auch das bewusste Versetzen in eine beängstigende Situation unter therapeutischer Anleitung und Betreuung wird eingesetzt, um betroffenen Angstpatienten zu helfen. Im Rahmen dieser „Verhaltenstherapie“ wirst Du mit angstauslösenden Situationen konfrontiert und macht unter therapeutischer Begleitung die Erfahrung, dass die Angst nach einer gewissen Zeit nachlässt, wenn der Angst nicht ausgewichen wird. So können übertriebene Erwartungen seitens des Patienten (Befürchtung, an der Angst zu sterben) überprüft und gemildert werden.

Tipps zur Heilung der Platzangst

Platzangst kann geheilt werden, wenn therapeutische Hilfe erfolgt. Eine Angststörung, die nicht behandelt wird, verläuft in der Regel chronisch.
Wichtig ist:

1. die eigene Angst ernst zu nehmen (Aussagen aus dem Umfeld, dass doch nichts passiert, sind eher kontraproduktiv)

2. bei plötzlich und häufig auftretenden Symptomen einen Arzt aufzusuchen (um körperliche Ursachen auszuschließen und eine Diagnose zu erhalten)

3. nicht zur Eigentherapie greifen (Beruhigungstabletten oder Schlaftabletten verschlimmern die Platzangst)

4. die Symptome nicht verschweigen (Familienmitglieder, Partner oder Freunde einweihen)

5. nicht denken, dass du „verrückt bist“ (deine Angst hat eine Ursache, der du dir vielleicht nicht bewusst bist)

6. Beschreibe Deine Situationen schriftlich, die Du gern meiden möchtest. Gebe präzise an, wie Du im Lift oder im Supermarkt verhalten willst. Nach der detaillierten Auflistung ordnest Du die Situationen nach dem Angstgrad ein, die Du für die einzelnen Gelegenheiten empfindest. Was macht Dir „nur“ wenig Angst? Bei welchen Gedanken rufst Du ein starkes Angstleben hervor?

7. Werde Dir klar über Deine Gefühle und Befürchtungen! Hast Du immer dieselben Vorstellungen von Gefahren? Beispiel: Mir wird immer übel, wenn…. oder Das kann ich wirklich nicht, weil…

Platzangst ist belastend und schränkt Deinen Handlungsspielraum ein. Um die Ursachen zu erfahren und die Erkrankung zu behandeln, gibt es zahlreiche Hilfestellungen, die Du annehmen solltest. Es erfordert viel Kraft, mit der Angststörung zu leben, aber die Heilungschancen sind sehr aussichtsreich. Du solltest nicht den Fehler machen und diese fälschlicherweise bei Dir selbst suchen. Die Platzangst ist ein Symptom für seelische Nöte und Du hast Angst vor einem Kontrollverlust. Eine anfängliche Unterstützung mit modernen Antidepressiva ist hilfreich bei der Behandlung der Platzangst. Therapeutische Maßnahmen sind in den meisten Fällen erfolgreich und befreien Menschen von der lähmenden Platzangst, die das Leben einschränkt.

Hypnose und Platzangst

Bist Du bereit für eine sogenannte Umschaltung Deines Bewusstseins mit allen Sinnesbeziehungen auf einen imaginären, aus der geistigen Vorstellung entwickelten Bereich unter vorübergehender Aufgabe der natürlichen Einordnung? Die Hypnose führt ein fachmännischer Hypnotiseur durch, der mit seiner künstlichen Umlenkung auf ein unwirkliches Beziehungssystem zugleich auch die Antriebslage von Dir in eine der hypnotischen Situation angepasste Regie übernimmt. Mit dem Schlaf hat die Hypnose nur die eine Verwandtschaft, dass auch im Traum Dein Bewusstsein aus dem Kontakt nach außen gelöst und auf erzeugte, von innen empfangene Bilder und treibende Umstände gerichtet ist. Sonst ist Schlaf in der Regel anders, insbesondere dadurch, dass der Schlafende in die Ruhe versunken, Du aber wach und aktiv bist, wenn Du in der Nähe des Hypnotiseur bist.

Eine Vorstufe ist das Autogene Training, während die eigentliche Psychotherapie, die sich um den Abbau verdeckten Erlebniskrampfes bemüht, ohne Interesse an der Hypnose vorbeigeht. Mit der Hypnose wird bewusst, wie die Eignung des Falles voll zu beurteilen, hysterische, störende Einflüsse vorher zu erkennen und die Platzangst auszuschalten verseht.

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